Erfahrung
Hatha-Yoga sollte unseren Körper doch stark machen und gut auf die Meditation vorbereiten. Das kann es auch. Aber nur wenn wir unsere eigenen Dämonen – unsere eigenen inneren Antreiber – loslassen.
Wenn unser Ego beim Üben mitspielt, erreichen wir zwar irgendwann in der sitzenden Vorwärtsbeuge die Knie mit dem Kopf. Aber wir erreichen auch Bandscheibenschäden. Wenn wir verzweifelt versuchen, die Wellen in unserem Geist zu beruhigen … wie sollen diese zum Stillstand kommen, wenn wir selber es nicht tun?
Bei den Göttern in Indien flog Brahmas Aufschneiderei schnell auf. Im heutigen Indien wird der Gott mit dem großen Ego kaum verehrt. Nur einen einzigen Tempel haben sie ihm gebaut, im ganzen Land.
Vishnu hingegen hatte akzeptiert, was war. Dafür mögen ihn die Leute. Man muss nicht immer in allem das Höchste erreichen.
Ich wünsche mir mittlerweile erstmal nur noch eins: Mich selbst so anzunehmen, wie ich bin. Ohne noch flexibler werden zu müssen oder neue Meditationserfahrungen machen zu wollen.
Und interessanterweise hilft mir Yoga dabei. Wenn ich mich einfach entspanne, dann finde ich mich selbst auch ganz in Ordnung. Dann kann ich mich einfach in die Vorwärtsbeuge hinein sinken lassen.
Und mir geht’s gut – da wo ich bin.