Komplementär Therapie

KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom

2009 sagten zwei Drittel des Stimmvolkes Ja zur Komplementärmedizin – ein deutliches Signal. Heute nutzen laut einer Umfrage 60 Prozent der Bevölkerung solche Angebote. Sie müssen sich in einem unübersichtlichen Markt orientieren. Das Fachdiplom soll Transparenz schaffen.

Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im September 2015 die Prüfungsordnung zur Höheren Fachprüfung für KomplementärTherapeutinnen und KomplementärTherapeuten genehmigt. Seit dem 09.09.2015 können Praktizierende einer Methode der KomplementärTherapie (KT) somit über die Höhere Fachprüfung (HFP) ein eidgenössisches Diplom erlangen.

Arbeitsgebiet

Die KomplementärTherapeutin mit eidgenössischem Diplom, ist eine Gesundheitsfachperson.

Sie fördert ganzheitlich die Genesung von Menschen mit Beschwerden, mit Befindlichkeits- und Leistungsbeeinträchtigungen, mit Erkrankungen sowie von Menschen in der Rehabilitation.

Sie arbeitet eigenverantwortlich und mehrheitlich selbständig in eigener Praxis, teilweise auch angestellt in Institutionen des Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesens.

Berufliche Grundlagen

KomplementärTherapie sieht Genesung als ein Geschehen, das von individuellen Faktoren abhängig ist und die Wechselwirkungen von Körper, Seele und Geist umfasst. Komplementärtherapeutisches Handeln erfolgt methoden-, körper- und prozesszentriert und interaktiv. Ziele sind die Stärkung der Selbstregulation, die Förderung der Selbstwahrnehmung und die Stärkung der Genesungskompetenz.

Berufsausübung

Die KomplementärTherapeutin

  • gestaltet eine wertschätzende und vertrauensvolle Beziehung und erfasst methodenbasiert das Beschwerdebild, bisherige Bewältigungswege und damit verbundene Ressourcen
  • setzt methodenspezifisch körperzentrierte Berührungs-, Bewegungs-, Atem- und Energiearbeit ein, um die Selbstregulierungskräfte der Klientinnen und Klienten gezielt anzuregen
  • gestaltet Selbstwahrnehmungs- und Bewusstseinsprozesse und fördert damit Ressourcen sowie neue Sicht- und Handlungsweisen
  • unterstützt die Umsetzung lösungs- und motivationsbasierter Neuorientierungen im Alltag
  • arbeitet im Therapieprozess mit Bezugspersonen und anderen Fachpersonen zusammen
  • entwickelt sich fachlich und persönlich weiter und pflegt das eigene Gleichgewicht
  • verhält sich berufsfördernd und professionell und beachtet die ethischen Grundsätze
  • baut fachliche Netzwerke auf und fördert die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung
  • führt die Praxis unternehmerisch und nutzt Qualitätsmanagement und Marketing.

Beitrag an Gesundheit und Gesellschaft

KomplementärTherapeutinnen fördern ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis und erbringen nachhaltige Therapieleistungen.